Express Yourself Wintersemester 2022/23
Express Yourself 2022/23
Express Yourself – Wintersemester 2022/23
Prof. Gabriele Kille, Thomas Weccard, Kristof Lange, Jörg Rohrbacher
In dieser Lehrveranstaltung wird den Studierenden zunächst das nötige Basiswissen in Kamera- und Beleuchtungstechnik, Aufnahme und Bildbearbeitung vermittelt. Darauf aufbauend entsteht am Ende das Fotoshooting, in dem die einzelnen Komponenten dann zusammenfließen.
Aufgabenstellung:
Bei „Express Yourself“ stehen die Studierenden selbst im Mittelpunkt der Aufgabenstellung. Innerhalb eines Viererteams sollen sie ein Bild von sich, in einem frei wählbaren gemeinsamen Kontext, erstellen. Ist das Konzept abgestimmt und umsetzbar, werden im Anschluss die Feinheiten jeder einzelnen Aufnahme herausgearbeitet. Hier geht es um Atmosphäre, um Lichtstimmung, aber auch um die Requisiten, das Styling, Outfit und Make-Up.
Die Welt mit anderen Augen sehen
Wir laden die Betrachter:innen ein, die eigene Perspektive zu verlassen und durch die Augen von Anderen zu blicken. Nicht jeder Mensch hat das Privileg die Umwelt so zu sehen wie wir, weshalb unsere Inszenierungen zeigen wollen, wie Menschen mit Migräne, Autismus, Epilepsie und Diplopie andere Menschen wahrnehmen.
Konzeption:
Für die Inszenierung haben wir uns mit Krankheiten beschäftigt, welche einen Einfluss auf die Wahrnehmung haben. Oftmals nehmen wir es für selbstverständlich, dass wir unsere Umwelt ohne weitere Einflüsse und Einschränkungen wahrnehmen. Daher wollen wir ein möglichst breites Spektrum an unterschiedlichen Krankheiten abbilden und dem Betrachter so die Möglichkeit geben, ein Gefühl für die jeweilige Krankheit zu bekommen. Da sich die Krankheiten bei jeder Person individuell äußern, handelt es sich hierbei um beispielhafte Umsetzungen.
Umsetzung:
In den Inszenierungen sollen die Krankheiten und nicht das Model im Vordergrund stehen. Daher zeigen wir in allen Bildern zentral in der Mitte ein neutrales Gesicht einer Person und bilden es so ab, wie es von Jemandem mit einer Erkrankung wahrgenommen werden würde. Wir verzichten bewusst auf Requisiten und besondere Hintergründe, um so wenig Ablenkung wie möglich zu erzeugen und nutzen in jedem Bild den gleichen Bildausschnitt. Für alle Bilder wurde die Kamera Canon EOS 5 D Mark III verwendet.
Lichtaufbau:
INSEZENIERUNG 1 – MIGRÄNE
Bei einem Migräneschub nimmt die betroffene Person ihre Umwelt verschwommen, blendend oder auch überlagert von Lichtblitzen und Verfärbungen wahr. Mithilfe des Einsatzes eines Single Glass Lensbabys wurde dieser Effekt erzeugt. Hierfür haben wir eine reguläre Belichtungszeit von 1/125 s, die Blende 8 und den ISO 100 verwendet. Dem Belichtungsaufbau ist die genau Belichtung zu entnehmen. In der Nachbearbeitung wurde die Helligkeit des Bildes erhöht und zusätzlich Lens Flares für einen stärken Blendungseffekt eingesetzt.
INSZENIERUNG 2 – EPILEPSIE
Befindet sich eine Person in einem epileptischen Anfall kann es sein, dass diese ihre Umwelt verfärbt wahrnimmt. Dies äußert sich durch Farbeflecken und farbige Schatten. Um zu diesem Effekt zu gelangen, wurden farbige Folien über den Blitz gelegt. In der Nachbearbeitung wurde das verfärbte Bild als Hintergrund verwendet und unter eine gleichmäßig ausgeleuchtete Aufnahme der Person gelegt. Diese Aufnahme wurde ohne Farbfilter mit Blende 9, ISO 100, Belichtungszeit 1/125s und mit Brennweite 105,0mm erstellt. Bei der Aufnahme mit den Farbfiltern musste die Belichtungszeit auf 1/25s verlängert werden.
INSZENIERUNG 3 – AUTISMUS
Je nach Autismusspektrum verändert sich die Wahrnehmung und Verarbeitung von Sinneseindrücken. Hierbei kann es vorkommen, dass die betroffene Person Schwierigkeiten haben, Mimik und Gestik anderer Personen zu deuten. Diese Wahrnehmungsprobleme bilden wir auf abstrakte Art in unserem 3. Motiv ab. Hierfür haben wir mit einer sehr langen Belichtungszeit von 2 Sekunden gearbeitet und innerhalb dieses Zeitraums den Gesichtsausdruck des Models verändert. Dadurch konnten wir in der Nachbearbeitung drei verschiedene Mimikvariationen in einem Bild vereinen. Die Bilder wurden der Blende 9, ISO 100 und der Brennweite 105,0 mm aufgenommen.
INSZENIERUNG 4 – DIPLOPIE
Diplopie ist eine Sehstörung und zeichnet sich durch die Verdopplung oder sogar Verdreifachung von Gegenständen und Personen aus. Diesen Effekt konnten wir auch hier mit einer langen Belichtungszeit von 2s und einer leichten Bewegung des Models erzeugen. Die Bilder wurden mit der Blende 9, ISO 100 und der Brennweite 88,0 mm aufgenommen.
Studentisches Team:
Teoresa Tofaj
Alexa Müller
Lilly Saalmüller
Amelie Höger
Weitere Projekte aus dem Studiengang Werbung und Marktkommunikation.