Gastvortrag von Stephen Schuster, wmf group, zum Thema „Herausforderungen in der Markenführung“
Am 22. Oktober 2014 war Stephen Schuster, Absolvent des Studiengangs Medienwirtschaft zu Gast in der Vorlesung Strategisches Marketing von Prof. Dr. Sybille Schmid. Stephen Schuster, ehemaliger Diplomand bei Prof. Schmid, ist seit 2011 Leiter Marketing Communications bei der wmf group in Geislingen an der Steige.
Im vollbesetzten Hörsaal gab Stephen Schuster vor den Studierenden des sechsten Semesters zunächst eine Kurzübersicht über die Firmenhistorie: Das Unternehmen WMF wurde 1853 von Daniel Straub und den Brüdern Schweizer als Metallwarenfabrik Straub und Schweizer gegründet und ist bis heute die älteste AG in Deutschland. Interessant zu wissen: Gottlieb Daimler arbeitet dort drei Jahre lang als Konstrukteur! 1950 erfolgte die Expansion zum Konzern.
Nach einem anschaulichen Einblick in den Markenmanagement-Prozess erläuterte Stephen Schuster die drei aktuellen Herausforderungen (Finanzkrise, Globalisierung, Digitalisierung) in der Markenführung bei WMF. Herr Schuster stellte einen Effie-Case vor, der in der Finanzkrise durch eine antizyklische Forcierung die Abverkäufe unterstützte. Interessant zu wissen: WMF war seit 41 Jahren nicht mehr im TV vertreten!
Die Digitalisierungsstrategie erfolgt über Branding, Content und Community. WMF ist Partner von Chefkoch.de. Das WMF-Logo und der Slogan finden sich auf jedem Rezeptblatt. Bei durchschnittlich 8,2 Mio. ausgedruckten Rezepten pro Monat ist das ein echtes Asset. Viel näher kann man mit der Marke nicht an seine Zielgruppe und das Umfeld Küche kommen. Die Digitalisierung endet allerding nicht bei der Markenkommunikation. Ein Beispiel für ein digitales Produkt ist ein Dampfgarer, der über Bluetooth dem Smartphone anzeigt, welche Zutat wann hinzugefügt werden muss.
Der Vortrag von Herrn Schuster stieß bei den Studierenden auf sehr großes Interesse. Die anschließende Frage- und Diskussionsrunde belegte dies eindrücklich. Ein Highlight war der Making of Clip zum Dreh für den Vitalis Dampfgarer. Dieser wurde in Kiew innerhalb eines einzigen 18-Stunden-Drehtags in einer ehemaligen Zeppelinhalle realisiert, sodass selbst der erfahrene Fernsehkoch Johann Lafer ordentlich ins Schwitzen kam.
24.10.2014, Sabine Bothner-Kübler