KARLI & HdM
KARLI: UX-Konzepte für das Fahrzeug der Zukunft
Die Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart fokussiert im KARLI-Projekt die Evaluierung und Entwicklung nutzerzentrierter KI-Lösungen für automatisiert fahrende Fahrzeuge. Ziel ist es, ein hohes Sicherheitsniveau mit einer gelungenen User Experience (UX) zu vereinen. Zusätzlich beleuchten die Wissenschaftler der HdM ethische, rechtliche und soziale Implikationen des Forschungsvorhabens.
Prof. Dr. Arnd Engeln, Studiengang Werbung und Marktkommunikation, ist bei diesem Projekt, zusammen mit seinen Kolleginnen Anne Pagenkopf und Miriam Schweiker, federführend für die Projektbeiträge der HdM.
Forschung rund um das Thema Medien
Die HdM in Stuttgart forscht und bildet rund um das Thema Medien aus. Sie deckt dabei alle Medienbereiche ab, unter anderem auch zur Gestaltung von Inhalten für elektronische Medien. Ein zentrales Forschungsinteresse unserer an KARLI beteiligten Professur liegt im Thema User Experience und ist dabei eingebunden in den Forschungsschwerpunkt IDUX (Interaction Design and User Experience) und das modi (Institute for mobility and digital innovation).
Nutzerzentrierte Angebotsgestaltung
Im KARLI-Projekt arbeiten wir an der Entwicklung und Anwendung geeigneter Methoden der nutzerzentrierten Angebotsgestaltung. Im Speziellen wollen wir die User Experience, die entlang des sechs-Facettenmodells (*) betrachtet wird, für die unterschiedlichen Abstufungen eines automatisiert fahrenden Fahrzeuges optimieren, und zwar unter Einfluss der Fahrzeugausgestaltung auf das Nutzerverhalten – insbesondere in Bezug auf die Verkehrssicherheit.
Ich bin bei KARLI der Verantwortliche für die Projektbeiträge der HdM. Mich reizt an diesem Projekt insbesondere die Verschmelzung verkehrssicheren Verhaltens mit einer positiven User Experience unter den Bedingungen intelligenter, also lernender Systeme automatisierten Fahrens.
KI-Lösungen evaluieren und entwickeln
Wir versetzen uns dazu in die Perspektive des Fahrzeuginsassen, um passende KI-Lösungen zu evaluieren und zu entwickeln. Damit fördern wir verkehrssicheres Verhalten in unterschiedlichen Leveln automatisierten Fahrens – und gleichzeitig eine gelungene User Experience. Diese Innovationen entstehen entlang eines nutzerzentrierten Entwicklungsprozesses, so zum Beispiel unter Berücksichtigung kognitiv-ergonomischer und motivationaler Bedingungen, in iterativen Schritten mit Nutzerevaluationen. Der Entwicklungsprozess ist dabei angepasst an die Anforderungen der ISO 9241: 2000.
Gleichzeitig reichern wir mit empirischen Methoden den entwicklungsbegleitenden ELSI-Prozess („Ethical, Legal and Social Implications“) an und können damit die Technikfolgenabschätzung und Forschungsethik des Innovationsprozesses weiterentwickeln.
Integration empirischer Methoden und ELSI-Aktivitäten
nne Pagenkopf verantwortet die Prototypenentwicklung und -evaluation und die Integration empirischer Methoden. Über Ihre Aufgabe innerhalb des Projekt-Teams sagt sie: „Ich finde es interessant ein adaptives System, das unterschiedliche Stufen automatisierten Fahrens umfasst, nutzerfreundlich und sicher zu gestalten.“
Der zweite Fokus unseres HdM-Teams liegt auf den ELSI-Aktivitäten. Hier unterstützen wir zum einen den ELSI-Prozess durch die Bereitstellung von Methoden und Beratungsangeboten für die Konsortialpartner. Zum anderen erarbeitet und erprobt die HdM im Rahmen der eigenen Prototypentwicklungen empirisch basierte Methoden zur verbesserten Technikfolgenabschätzung KI-basierter Automationssysteme im Hinblick auf ELSI-Fragestellungen.
Diese Abläufe begleitet Miriam Schweiker. Sie ist Ansprechpartnerin in Sachen ELSI und arbeitet an der empirischen Weiterentwicklung des Prozesses: „Mich motiviert an meiner Arbeit in KARLI die Entwicklung von Technologie(n) zu unterstützen, die – empirisch fundiert – relevante ethische, rechtliche und soziale Implikationen berücksichtigt.“
* Engeln, A., & Engeln, C. (2015). Customer Experience und kundenzentrierte Angebotsentwicklung: Was gehört dazu? In A. Baetzgen (Hrsg.), Brand Experience: An jedem Touchpoint auf den Punkt begeistern (S. 253–273). Schäffer-Poeschel
Weitere Informationen zum Projekt.
Text: Autor Prof. Arnd Engeln
Quelle: https://karli-projekt.de/ki-loesungen-ux-konzepte-karli-hdm
Fotos: Anne Pagenkopf
