Express Yourself Sommersemester 2024
Express Yourself SoSe 2024
Bildsprache & Fotodesign SoSe 2024
Lehrveranstaltung 224453 Bildsprache & Fotodesign
Dozent:innen:
Prof. Gabriele Kille, Thomas Weccard, Kristof Lange, Jörg Rohrbacher
In dieser Lehrveranstaltung wird den Studierenden zunächst das nötige Basiswissen in Kamera- und Beleuchtungstechnik, Aufnahme und Bildbearbeitung vermittelt. Darauf aufbauend entsteht am Ende das Fotoshooting, in dem die einzelnen Komponenten dann zusammenfließen.
Aufgabenstellung:
Bei „Express Yourself“ stehen die Studierenden selbst im Mittelpunkt der Aufgabenstellung. Innerhalb eines Viererteams sollen sie ein Bild von sich, in einem frei wählbaren gemeinsamen Kontext, erstellen. Ist das Konzept abgestimmt und umsetzbar, werden im Anschluss die Feinheiten jeder einzelnen Aufnahme herausgearbeitet. Hier geht es um Atmosphäre, um Lichtstimmung, aber auch um die Requisiten, das Styling, Outfit und Make-Up.
Die unsichtbaren Fäden
Idee:
Die komplexen und vielfältigen Einflüsse auf Individuen, die durch soziale Werte, Normen, Erwartungen und Interaktionen entstehen, machen uns zu Marionetten der Gesellschaft, die durch unsichtbare Fäden gelenkt werden. In unserer Fotoserie Express Yourself mit dem Motto, die unsichtbaren Fäden, die unser Leben lenken, werden vier verschiedene Situationen aufgezeigt, in denen unsere Gefühle und Gedanken durch Fäden kontrolliert werden. Die Fäden, die täglich an uns zerren, jedoch für Außenstehende nicht sichtbar sind, werden durch rote Wollfäden symbolisiert. Die Farbe Rot repräsentiert dabei die Kraft und Gefahr, die von der Gesellschaft ausgeht. Da uns die Gesellschaft durch das Ziehen der Fäden in bestimmte Haltungen zwängt, verwenden wir verschiedene Posen, die die Kernaussage verstärken.
Umsetzung:
Durch ein dunkles Lichtkonzept und einen dunklen Hintergrund wird eine dramatische Stimmung erzeugt, die die roten Fäden stärker hervorheben lässt. Zusätzlich sorgt ein pointiertes rotes Licht für mehr Intensität und Spannung im Bild. Damit das Bild jedoch nicht zu dunkel wird, wurden zwei weiter Lampen aufgestellt. Eine davon wurde umgedreht gegen die Wand gerichtet, um ein weiches Licht zu erzeugen. Für das Shooting benötigten wir eine rote Wolle, Gesichtskleber, Schminke, schwarze Kleidung, einen Tisch und eine schwarze Tischdecke. Thematisch werden in der Fotoserie vier verschiedene Situationen aufgegriffen.
Das erste Thema stellt die Kontrolle über die eigene Trauer dar. Die Gesellschaft gibt vor, in welchen Situationen wir traurig sein dürfen und unseren Tränen freien Lauf lassen können. Die roten Wollschnüre befinden sich somit größtenteils um die Augen der abgelichteten Personen. Sie fließen wie Tränen nach unten und wickeln sich um die Finger, die wiederum die Tränen aufhalten sollen. Die nach unten gedrängte Pose verstärkt das Gefühl des Zwangs und die Last der Tränen.
Das zweite Bild greift als Thematik die Konformität auf. Die Gesellschaft zwingt uns in einen Rahmen der Gleichheit, aus dem wir jedoch ausbrechen wollen. Die roten Fäden verlaufen über das ganze Gesicht und ziehen die Person nach oben aus dem Rahmen. Die Pose symbolisiert durch die umrandende Armhaltung den Rahmen der Konformität.
Der Zwang zum Lächeln stellt das dritte Thema dar. Die am Mund befestigten Fäden ziehen die Mundwinkel nach oben und verdeutlichen den Zwang zur Fröhlichkeit. Durch die umgedrehte Pose zeigen die Mundwinkel der Person nach unten, wodurch die eigentliche Traurigkeit deutlich wird.
Die letzte Thematik zeigt die Gedanken auf, die durch die Gesellschaft beeinflusst werden. Durch die in Spiralen gelegten Fäden an der Stirn wird die Unendlichkeit des Gedankenflusses aufgezeigt. Das in den Händen vergrabene Gesicht spiegelt die Verzweiflung wider.
Studentisches Team:
Lilly Munz, Jessica Frick, Christina Hebbeler, Nicole Eboson
Weitere Projekte aus dem Studiengang Werbung und Marktkommunikation.
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