Bildsprache und Fotodesign Wintersemester 2023/24

Lehrveranstaltung 224453 Bildsprache & Fotodesign

Dozent:innen:
Prof. Gabriele Kille, Thomas Weccard, Kristof Lange, Jörg Rohrbacher

Serielle Fotografie

Ungewöhnliche Fotostrecken – überraschend, mutig und experimentell interpretiert. Von Studierenden des Studiengangs Werbung und Marktkommunikation wurde eine Bildstrecke zum Thema „Leben in und mit der Natur“ konzeptionell neu beleuchtet und fotografisch kreativ umgesetzt.

Der Fischer

Bei der seriellen Fotografie haben wir uns für eine Art Dokumentation entschieden, die den Morgen im Lebens eines Fischers zeigt. Es soll dargestellt werden, wie der Fischer auch bei eisiger Kälte früh am Morgen auf den See hinausfährt, um seine Nahrung zu beschaffen. Ziel war es, auch die Dauer des Angelns festzuhalten, so ist jedes Bild etwas heller und wärmer als das Vorangegangene, was das Fortschreiten des Morgens und den Aufgang der Sonne verbildlicht.

Aus Zeitgründen hatten wir uns allerdings nachmittags getroffen, die chronologisch ersten Bilder wurden also eigentlich zum Schluss in der Abenddunkelheit geschossen. Als Model haben wir uns für einen outdoor-affinen Bekannten entschieden, der die Rolle gut verkörpern konnte, sodass die Szenerie nicht gestellt wirkte. Unsere mitgebrachten Requisiten waren unter anderem ein Kanu inklusive Paddel, eine Angel, eine Petroleumlampe sowie ein gefrorener Fisch. Da uns eine natürliche Dokumentation wichtig war, haben wir auf künstliches Licht verzichtet und bei Bedarf Anpassungen in der Nachbearbeitung vorgenommen.

Beim chronologisch ersten Bild haben wir uns für eine Aufnahme entschieden, auf welcher der Fischer mit seinem Kanu im goldenen Schnitt platziert ist und von der linken Bildseite auf dem See Richtung Bildmitte fährt. Im Hintergrund ist das Seeufer mit dunklen Nadelbäumen zu sehen.

In der Nachbearbeitung wurden Mond und Sterne eingefügt und das Bild wurde etwas verdunkelt und bläulicher gefärbt, um die Stimmung der frühen Morgenstunde besser zu imitieren. Das zweite Foto der Serie ist eine Drohnenaufnahme, die den Fischer in der Mitte des Sees aus der Vogelperspektive zeigt. Der Schein der Petroleumlampe sorgt für eine mystische Stimmung und das Bild ist in der Gesamtheit etwas heller als das vorherige, um die vergangene Zeit darzustellen. In der Bearbeitung wurden der See und das Ufer erweitert, um die Aufnahme von noch weiter oben erscheinen zu lassen. Im dritten Bild wird der Fischer im Kanu in einer leichten Aufsicht gezeigt, sodass kein Ufer zu sehen ist, sondern er nur von Wasser umgeben ist, in welches er diagonal zum Kanu seine Angel hält. Fischer und Kanu sind der Kamera dabei schräg zugewandt und das gesamtheitliche Konstrukt Kanu-Fischer-Angel ist mittig im Bild platziert. Auch dieses Bild ist wieder heller als das vorangegangene. Als viertes Bild folgt eine Detailaufnahme des Fischs, wie er vor der Kanuspitze am Angelhaken hängt und aus dem Wasser gezogen wird, welches durch die Bewegung Ringe um den Fisch bildet. Die gesamte Bildstimmung ist minimal wärmer als bei den vorherigen Aufnahmen. Das nächste Bild zeigt in der Mitte des Bildes den Fischer im Kanu frontal und auf Augenhöhe fotografiert, wie er nach dem Fisch an der Angel greift.

Im Hintergrund bricht die in der Bearbeitung eingefügte aufgehende Sonne durch die Bäume, das Bild ist deutlich wärmer als die vorherigen. Den Abschluss der Bildserie bildet eine Aufnahme des Fischers im goldenen Schnitt, wie er den zuvor gefangenen Fisch, aufgespießt auf einen Stock, über einem Feuer zubereitet. Durch das Feuer ist auch hier die Farbtemperatur wieder etwas wärmer, wie auf allen Bildern ist aber weiterhin der Frost im Hintergrund zu sehen.